Isére

Im Südosten Frankreichs liegt das mehr als 7.400 Quadratkilometer große Departement Isère, das nach dem gleichnamigen Fluss benannt ist. Die größten Städte des Departements sind Grenoble und Vienne, landschaftlich wird das Departement von der Dauphiné geprägt, die sich über insgesamt drei Departements erstreckt.

Was ist die Dauphiné?

Die Wurzeln dieser Landschaft gehen auf einen eigenständigen Feudalstaat zurück, der zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert existiere. Die Herrscher führten den Titel Dauphin.

Indirekt verdankt Napoleon Bonaparte seinen Aufstieg zum zeitweise mächtigsten Mann Europas dieser Region. Denn schon 1763 gab es hier Widerstände gegen die Steuern des Zentralstaates. Zudem pochte man auf die regionale Eigenständigkeit. Ludwig XVI. scheiterte 1788 am "Tag der Ziegel" in der Durchsetzung seiner Ansprüche. Erst im Zuge der Revolution wurde das alte Parlament anno 1791 aufgelöst.

Städte und Orte in Isére

Artas

Im Zuge der Französischen Revolution wurde Artas 1793 zur eigenständigen Gemeinde. Die Geschichte des Ortes reicht vermutlich bis ins frühe Mittelalter zurück. Denn bereits 1095 wird erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt. Zudem beherbergte Artas gegen Ende des 11. Jahrhunderts eine Priorei, die der Abtei in Cluny angeschlossen war.

Beaucroissant

Direkt an der Route Napoléon liegt der Ort Beaucroissant. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Priorat von Notre-Dame sowie ein Frauenkloster aus dem 13. Jahrhundert. Das Kloster wurde im Lauf seiner Geschichte zweimal zerstört und anschließend wider aufgebaut. Berühmt ist der Ort außerdem für seine Landwirtschaftsmesse, die zweimal jährlich abgehalten wird.

Châtonnay

Eine Büste der Marianne, der Symbolfigur der Republik Frankreich, sowie eine Fahne aus dem Jahr 1793 wird im Rathaus von Châtonnay aufbewahrt. Diese Fahne haben die örtlichen Republikaner als ihr Wahrzeichen auserkoren.

Chamrousse

Der Ort Chamrousse mit seinen rund 450 Einwohnern ist vor allem Wintersportlern ein Begriff. Nachdem in den 1950er Jahren die Infrastruktur ausgebaut und eine Seilbahn errichtet worden war, entdeckten die ersten Wintersportler Chamrousse. 1968 war der Ort sogar Austragungsort für die Alpinen Skirennen der Olympischen Winterspiele.

Pontcharra

Der bekannteste Sohn der Stadt ist der Ritter Pierre du Terrail, der in Schloss Bayard lebte. Er stand im Dienst der Könige Karl VIII. und Ludwig XII. und zeichnete sich mehrfach durch besondere Tapferkeit im Kampf aus. Das Schloss beherbergt heute das Museum Bayard.

Roybon

Als außergewöhnliches Highlight gilt in Roybon die detailgetreue Kopie der Freiheitsstatue, die seit 1906 hier steht. Sehenswert ist außerdem die Kirche St-Jean-Baptiste. Diese wurde während des 19. Jahrhunderts aus Ziegeln im Stil der Neoromantik gebaut.

Sassenage

Bereits während der Steinzeit war die Region um die 11.000-Einwohner-Stadt Sassenage besiedelt. So wurden in den Wäldern und Höhlen Artefakte wie Pfeilspitzen gefunden, die aus dem 8. vorchristlichen Jahrtausend stammen.

Der Sage nach soll in den sehenswerten Höhlen, die teilweise begehbar sind, eine Fee gelebt haben. Diese soll den Seigneur von Sassenage verführt und ihr einen Sohn geboren haben. Nahe der Grotte steht heute ein Brunnen, aus dem die Landwirte angeblich den künftigen Ernteertrag herauslesen können.

Kultur in Sassenage

Im Departement Isére gilt das Théâtre en rond als herausragend. Errichtet wurde es 1958 im Stil eines römischen Amphitheaters. Nachdem das Haus 2004 niedergebrannt war, wurde es 2008 wiedereröffnet.

Vienne

Mehr als 29.000 Einwohner machen Vienne zur zweitgrößten Stadt des Departements. Die Besucher erleben hier eine Vielzahl von römischen Bauwerken wie ein römisches Theater, ein Tempel sowie ein Kybele-Heiligtum. Das Theater gilt mit einem Durchmesser von 130 Metern als größtes römisches Theater in Gallien.

Im 12. Jahrhundert wurde mit dem Bau der Kathedrale Saint-Marice begonnen, die jedoch erst 400 Jahre später vollendet wurde. Ein Großteil der ursprünglich vorhandenen Skulpturen wurde während der Französischen Revolution vernichtet.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Etwa 25 Kilometer von Grenoble entfernt steht das Kloster Grande Chartreuse. Während der Zutritt zum Kloster verboten ist, können die Besucher einen Blick in die "Correrie" werfen. Dieses Gebäude aus dem 12. Jahrhundert gehörte einst zum Kloster und beherbergt heute ein Museum, das einen Einblick in die Welt der Karthäuser gewährt.

Flüsse und Seen in Isére

Der 286 Kilometer lange Isère gab dem Departement seinen Namen. Die Isère entspringt den Alpen in der Nähe der italienischen Grenze und mündet bei Pont-de-l´Isère in die Rhone.

Wassersport in Isére

Vor allem rund um Grenoble finden die Besucher ideale Bedingungen für den Wassersport. Die beiden Flüsse Isère und Drac, die bei Grenoble zusammentreffen, gelten für Badegäste eher als unattraktiv. Aktivitäten wie Rudern oder Kanufahren sind allerdings möglich.

Die Seen

Der Strand Base de Loisirs du Bois bei Grenoble ist kostenpflichtig, abseits des Strandes können die Gäste aber jederzeit kostenlos fischen, grillen oder Baden. An Aktivitäten werden Kahnfahrten und Wasserski angeboten.

Direkt am Fuß des Belledonne-Massivs befindet sich der Lac de la Terrasse. Der Strand wird bewacht, sodass auch ungeübte Schwimmer ins Wasser gehen können. Windsurfen und Tretbootfahren sind an diesem See möglich.

Der Lac de Laffrey liegt auf einer Höhe von 900 Metern. Beliebt ist dieser See bei Campern aber auch Wassersportlern wie Windsurfern, Fischern und Tauchern.

Einer der größten Seen rund um Grenoble ist der 657 Hektar große Lac du Monteynard. Es handelt sich um einen der wenigen Seen in der Region, der für Motorboote zugelassen ist.

Sechs überwachte Strände bietet der Lac de Paladru. Hier werden auch Aktivitäten wie Tennis, Reiten und Mountainbiking angeboten.








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